Teil III: Die Jahre 1785-1965
1785, also nur wenige Jahre nach den Erweiterungsarbeiten (siehe Teil II), werden der Altar und die Kanzel vereinigt. Der Altar ist ein sogenannter Hochaltar. Die Bänke reichten bis an den Altar heran, sodass man beim Abendmahl durch die Bögen des Altars gehen musste. Seitlich des Altars sind Kniebänke angebracht.
1826 wurde das Dorf Barnstedt von Verden nach Westen eingepfarrt. Barnstedt hatte bis dahin zur Gemeinde der Andreaskirche gehört. Die Barnstedter, die sich nach Westen hingezogen fühlten, trieben diese Umpfarrung voran. Erst nach langen und zähen Verhandlungen gelang sie endlich. Nun bestand das Kirchspiel Westen aus den Dörfern Westen, Hülsen und Barnstedt, sowie einigen Einzelhöfen.
Im Jahre 1830 wird der Kirchhof neben der Kirche, zwischen Kirche und dem alten Haus Westen Nr. 26, stillgelegt. Dieser Friedhof war für die Westener zu klein geworden und konnte auch nicht erweitert werden. Als eine Art Notlösung entstand Ende des 18. Jahrhunderts im Bereich der Sakristei eine Gruft, in der auch Särge gelagert wurden. Heute befindet sich dort das Heizöl für die Kirche. Weil man bei Erdarbeiten auf Gebeine gestoßen war, weiß man heute, dass auch im Inneren der Kirche Menschen bestattet worden waren.. Vermutlich handelte es sich hier um ehemalige Pastoren der Gemeinde.
Der neue Friedhof wurde an der Kreisstraße nach Hülsen angelegt, wo er sich noch heute befindet. Hier wurden lange Gemeindeglieder aus allen Dörfern beerdigt. Hülsen bekam erst in den 50er Jahren einen eigenen Friedhof. Viele Hülsener wurden nach der Fertigstellung dorthin umgebettet.
1869 bekam die Kirche eine neue Orgel, die Folker Becker aus Hannover gebaut hatte. Die alte Orgel war 1768 unbrauchbar geworden.
Fast 100 Jahre später, 1964, muss der Turm neu eingedeckt werden. Wieder verwendete man die Dachziegelform „Nonnen und Mönche“, eine Ziegelart, die besonders in Italien und anderen südliche Ländern verbreitet ist. Das Dach wird auf diese Weise besonders dicht. Die spezielle Art der Eindeckung war für die Verdener Firma eine Herausforderung.
Nach der Fertigstellung des Daches bekam der Turm 1965 eine neue Wetterfahne, die mit Hilfe eines Hubschraubers der Bundeswehr aufgesetzt wurde.
Kirchengemeinde Westen