Die Jahre 1568-1782
Mit einem Pastor und nun auch einer Glocke fanden ab 1568 regelmäßige Gottesdienste in der St.-Annen-Kirche statt. Die kleine Glocke überstand alle Wirren der Zeit und hängt noch heute im Turm. Anders ging es ihrer Schwester-Glocke, die 1791 angeschafft wurde. Mit einem Durchmesser von 99 cm war sie größer und fiel vermutlich deshalb dem 2. Weltkrieg zum Opfer. Sie wurde nach über 150 Jahren 1942 aus dem Turm entfernt und eingeschmolzen. 16 Jahre später wurde sie durch eine neue Stahlglocke ersetzt, die bis heute im Turm hängt.
Aber zurück ins 18. Jahrhundert: Für Westen und die St.-Annen-Kapelle war es eine Zeit der Erneuerung und des Wachstums. Und es war eine Zeit, in der viel passierte, dass die Kirche bis heute prägt. Nicht nur die Glocke wurde angeschafft. Auch der Altar wurde 1720 erneuert. Bis auf kleine Veränderungen ist er bis heute so erhalten geblieben. In diesem Jahrhundert wuchs die Bevölkerung Westens und die Kapelle wurde zu klein. In den Jahren 1780-1782 verbreiterte und verlängerte man das Kirchenschiff und baute den Chor, den Raum vor dem Altar mit den querstehenden Bänken. Außerdem erhielt die Kirche eine Empore. Sie war ursprünglich nur über die Innentreppe zu erreichen. Die Verantwortlichen sahen darin aber wohl eine Gefahrenstelle. Deshalb ließen sie an der Nord- und an der Südseite je eine Außentreppe an die Kirche bauen. Die Treppe an der Südseite existiert noch heute. Die andere Treppe wurde im Rahmen von Renovierungsarbeiten 1982 entfernt. Bei der Erweiterung 1780-1782 erhielt die Kirche eine neue Decke, ein flachbogiges Tonnengewölbe aus Holz. Im gleichen Zuge entstand die Sakristei, der Raum, in dem sich der Pastor umziehen kann und Kerzen und andere für den Gottesdienst nötigen Dinge gelagert werden können.
Kirchengemeinde Westen