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Bild: Inna Rempel

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Bild: Anne Puchert

Schon von weitem erkennt man den markanten Rundturm von St. Annen, der hoch über die Aller und die umliegenden Felder aufragt. Er wurde Mitte des 13. Jahrhunderts gebaut und gehört zum ältesten Teil der Kirche, wobei die Turmspitze in den 60-er Jahren erneuert wurde. Ursprünglich handelte es sich jedoch nicht um einen Kirchturm, sondern um einen Wehr- oder Wahrturm wegen der lukrativen Binnenschifffahrt auf der Aller. Erst 500 Jahre später wurde der Turm zum Kirchturm, indem man eine kleine Kapelle mit ihm verband. Durch diese wechselvolle Geschichte ist die runde Form des Turmes auch bis heute einmalig in der ganzen Region.

Eine weitere Besonderheit findet sich an den Fundamentquadern des Turmes: Furchen. Über fast die ganze Breite des Turmes sind diese Furchen zu sehen. Eine Erklärung dafür ist, dass die Männer im Mittelalter noch mit Schwert zur Kirche gingen. Da in einem Gotteshaus scharfe Waffen aber verboten sind, wurden die Schwerter symbolisch am Turm stumpf gemacht und nach dem Gottesdienst wieder geschärft. Eine andere - wenngleich auch nüchternere - Deutung besagt, dass hier die Menschen früher ihre Messer und Äxte geschärft haben, weil das der einzige Sandstein in der Umgebung war.

Die Löcher im Mauerwerk stammen im Übrigen von den Gerüstaufbauten, die im Laufe der Jahrhunderte immer wieder für Erhaltungsarbeiten am Turm notwendig waren.